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Maasduinen oder So, wie du warst

Maasduinen oder So, wie du warst

Es ist Ostersonntag am späten Nachmittag. Ich fahre mit Thomas die schmale, kurvige Straße, die sich um die sandigen Kuppen der Maasduinen schlängelt. Es ist ein recht warmer Tag, und wir fahren offen. Die Kiefern auf den Hügeln duften. In der Ferne glaube ich ein Motorrad knattern zu hören. Thomas ist sechzehn. Genau so alt, wie die Jungs, die ich in meiner Klasse unterrichte. Ich kenne mich mit Jungs in diesem Alter aus. Und ich kümmere mich um ihn. Seit einem knappen Jahr.

Uns verbindet etwas. Wir haben uns zum ersten Mal in die Augen gesehen, als ich mit ihm gemeinsam an Marcos Grab gestanden habe, auf dem kleinen Friedhof oben auf dem Moränenzug des eiszeitlichen Maasgletschers, direkt neben der alten Windmühle.

Der Junge ist gerade sechzehn geworden. Zehntes Schuljahr. Wir haben eine gemeinsame Liebe: Seinen älteren Bruder. In mir ist etwas zerbrochen. Ich habe kaum Augen mehr für andere Menschen. Aber dieser Blick am Grab trifft mich. Plötzlich weiß ich, ich werde da sein für diesen Jungen, den Marco ebenso wie mich geliebt hat.

In den folgenden Monaten sind wir oft zusammen. Er hat Probleme in Mathematik. Ich helfe ihm, wenn eine Klausur droht und er etwas nicht verstanden hat. Ich versuche alle Fragen zu beantworten, die so ein Junge hat, und wir baden auch ab und zu in meinem Pool. In diesem Pool. Und er schafft seinen Schulabschluss. Einen guten Abschluss.

Meine sexuellen Wünsche stille ich mit One Night Stands. Mich an jemanden gefühlsmäßig binden kann ich noch nicht. Ich verkaufe mein Motorrad und schaffe mir einen Wagen an. Cabrio. Ich brauche Luft zum Atmen.

Maasduinen! So kurz hinter der holländischen Grenze ist WDR 2 noch gut zu hören. Oh, verdammt! Der Song, den ich monatelang vermieden habe, erwischt mich jetzt eiskalt. Unheilig. Der Graf.

So wie du warst, bleibst du hier.
So wie du warst, bist du immer bei mir.
So wie du warst, erzählt die Zeit.
So wie du warst, bleibt so viel von dir hier.

Lass los mein Freund
und sorge dich nicht,
ich werde da sein für die die du liebst...



Wir erreichen das Ufer der Maas und setzen uns ins Gras. Rechts von uns pendelt eine kleine Fähre an einem Drahtseil hängend hinüber nach Lottum. Thomas sitzt dicht neben mir und sieht mich an. Er sieht auch die Träne auf meiner Wange. Er kennt nicht meine Gedanken. Also muss meine Frage für ihn vollkommen unverständlich sein.
„Glaubst du an die Auferstehung, Thomas?“

Er sieht mich noch nicht mal erstaunt an. Hat er an das Gleiche gedacht, wie ich?
„Rolf, ich weiß nicht. Aber ich weiß, so lange man an jemand denkt und von ihm erzählt, ist er noch nicht tot.“
Ich nicke. Der sechzehnjährige Junge ist klüger als ich dachte. Ich lege den Arm um seine Schulter.
„Rolf, erzählst du mir von Marco? Was ihr zusammen erlebt hat und was euch verbunden hat, nein, immer noch verbindet?
Er sieht mich so flehend an, dass er der Erste ist, dem ich nach fast einem Jahr alles erzähle.

* * *

„Es ist Samstag. Ich bin gerade damit fertig, mein Motorrad zu putzen, eine gute, alte Motoguzzi, die ich von meinem Vater geerbt habe. Ich bin gerade dabei, meine Hände abzuwischen, als ich Marco die Straße hochkommen und in seine Einfahrt fahren sehe. Sein Bike ist viel schmutziger als meins vor dem Putzen gewesen ist. Marco ist knapp über zwanzig und sieht in Motorradkleidung fabelhaft aus. Also halte ich ihn im Blick, während aufräume.

Marco hat den Gartenschlauch heraus geholt und das fließende Wasser hat leichtes Spiel mit dem Schlamm an seinem Motorrad. Es ist eine kleine, silberne Honda. Zweihundertfünfzig Kubik und schnell genug. Marco hat die Lederjacke und natürlich den Sturzhelm ausgezogen und trägt jetzt nur noch sehr enge, kurze Jeans, die ihm mindestens zwei Nummern zu klein sind.

Ich kenne Marco und seine Familie, seit er zehn war. Ich bin Lehrer in dieser Kleinstadt, etwas über dreißig und schwul. Da muss ich vorsichtig sein. Marco ist zehn Jahre jünger als ich. Normalerweise befreunde ich mich nicht mit Nachbarskindern, aber Marco sieht an diesem Sonntagnachmittag so anziehend aus, dass ich fast geneigt bin, eine Ausnahme zu machen. Marco ist in zwischen ähnlich nass wie ein Bike geworden. Er sieht mit den nassen Klamotten so verführerisch aus, dass ich Sorge habe, ein nasser Fleck vorn an meiner Hose würde meine Erregung verraten, in die ich jetzt beim Zuschauen gerate.

Ich kenne Marco und seine Familie, seit er ungefähr zehn Jahre alt war. Normalerweise fange ich mit Nachbarskindern nichts an. Nicht jeder in der Siedlung soll wissen, dass ich schwul bin. Aber wie Marcus an diesem Sonntagnachmittag aussieht, wie er mich anzieht, da denke ich, dass ich mal eine Ausnahme machen kann. Aber nur für ihn.

Marco wird fast so nass wie sein Bike. Nun habe ich Sorge, dass ein feuchter Fleck an der Front meines Jeans erscheint. Die Live-Show, den Jungen bei der Arbeit zu betrachten, ist einfach zu anregend.

Ich lenke mich ab, in dem ich eine Runde um den Häuserblock jogge. Aber gerade, als ich bei ihm vorbei muss, hat Marco das Wasser abgestellt. Der Gartenschlauch liegt auf dem Boden, und er poliert den Tank seiner Maschine. Marco hat mich nicht kommen sehen und fährt etwas zusammen, als ich ihn anspreche.
„Wo hast du denn diesen Matsch gefunden? Es hat doch seit einer Woche nicht mehr geregnet.“
„Ich war mit dem Bike in den Maasduinen. Kennst du ja. Der Weg geht da ab und zu quer durch den Lingsforter Beek. Man bleibt stecken, wenn man nicht voll Speed durchfährt.“

„Oh, ich kenne den Scheiß-Weg sehr gut. Ich war da öfter als ich zählen kann.“
Das ist nicht gelogen, denn in den Maasduinen habe ich meine Jungfernschaft verloren und mit manchem Jungen gefickt. Und im dem kleinen See habe ich mit einigen süßen Boys nackt gebadet. Ich kenne mich also gut aus.

Marco lacht. Ich zeige ihm kleinkariert einige Schmutzstellen, die er ausgelassen hat. Marco nimmt den Schlauch in die Hand, öffnet das Ventil, und spendet mir einen heimtückischen, kalten Wasserstrahl, bevor er ihn wieder auf sein Bike richtet.
„Shit!“, rufe ich und springe beiseite.
„Sorry!“ kreischt Marco und schwenkt den Schlauch von mir weg, wobei er selbst den Segen abbekommt.

Nach so einem Bad brauche ich etwas Kühles zu trinken“, sage ich und schwenke schon wieder in die Straße ein. Fast gegenüber bin ich zu Hause. Ich wende den Kopf zu dem Jungen.
„Trinkst du einen mit?“
Marco stellt das Wasser ab und überquert hinter mir die Straße. Die Garage steht offen. Ich öffne den Getränkekühlschrank an der hinteren Wand und lasse Marco aussuchen.
„Was ist mit dem Sixpack?“, fragt er mich und zeigt auf die Glasflaschen eines Premiumpils.
„Meinst du, das wäre jetzt gut?“
„Solange ich nicht mit besoffenem Kopf Motorrad fahre...“ nickt er.

Ich hole das Bier aus dem Kühlschrank, und wir gehen hinters Haus in den Garten, der doch hohe Hecken vor neugierigen Blicken geschützt ist. Marco ist mir gefolgt, und bleibt überrascht in der Tür zum Garten stehen.
„Ich wusste ja gar nicht, dass du einen Pool hast, Rolf!“

Ich strecke mich auf einer Liege am Rand aus und Marco setzt sich auf die daneben. Er nimmt einen kräftigen Schluck aus der Bierflasche.
„Ja, bei diesem Wetter ist ein Pool richtig schön, Marco.“
Ich betrachte den Jungen aus den Augenwinkeln., während er sein Bier austrinkt.
„Jetzt nach dem Joggen brauche ich ein paar Runden im Pool, Marco. Machst du da auch mit?“

Marco sieht sich um. Er taxiert die hohen Hecken, den Sichtschutz um das Grundstück.
„Ja, wäre geil. Aber ich habe keine Badehose.“
„Ich auch nicht“, grinse ich. „Aber bei den Hecken ist das wirklich kein Problem. Wir sind doch beide Kerle, also was soll’s? Also Nacktbaden, oder?“
Und den Rest des Nachmittags verbringen wir nackt wie Cupido im Pool, scherzen und spielen unschuldig miteinander herum.

Marco und ich haben inzwischen einen Brauch etabliert jeden Abend gemeinsam noch etwas zu schwimmen, bevor wir uns für die Nacht trennen. In einer Nacht in den Freien, nur eine oder zwei Wochen bevor die Schule wieder beginnt, sitzen wir unter einem klaren Sternenhimmel und reden über das neue Schuljahr. Er als Abiturient und ich als Lehrer. Wir sitzen Seite an Seite mit unseren Füßen im Wasser. Ich bin abgelenkt, denn sein nackter Oberschenkel legt sich sanft an meinen, und ich fühle die zarte Wärme seiner Haut. An einem bestimmten Punkt versiegt unsere Unterhaltung. Schweigend sitzen wir da und lauschten dem lauen Spätsommerwind, der die Blätter in meinem Apfelbaum bewegt. Von Ferne glaube ich eine Nachtigall zu hören.

Ich sehr in sein Gesicht. Marco. Im schwachen Licht des Pools erscheinen seine Augen so bezaubernd schön für mich. Nun dreht auch er seinen Kopf direkt zu mir und lächelt mich an. Ich versuche etwas Unsinniges zu sagen, um das Schweigen zu brechen, aber dann bleibt mir fast das Herz stehen. Er beugt sich zu mir und küsst mich. Er, der Twen einen Dreißigjährigen. Das ist nicht nur ein kleiner Schmatz auf die Wange, nein, es ist ein langer Kuss direkt auf die Lippen.

Als er endet bin ich atemlos und weiß nicht, was ich sagen soll. Marco auch nicht. Was bleibt mir also übrig als ihm den Kuss zurück zu geben, sogar noch länger und inniger? Ich habe nicht gewusst, dass Marco meine Gefühle erwidert. Er vermutlich auch nicht. Aber nun ist es passiert: Ein Abiturient und ein Lehrer sind dabei sich am Pool zu verlieben.

Marco hatte schon mehrfach während des Sommers die Nacht bei mir verbracht, aber an diesem Abend sollte alles anders sein. Diesmal schliefen in den Armen des anderen. Obwohl wir diese Nacht keinen Sex hatten, fühlte ich mich zum ersten Mal in meinem Leben absolut vollkommen und glücklich. Bevor ich in den Schlaf driftete, waren „Ich liebe dich“ die letzten Worte, die ich Marco zuflüsterte.
„Ich liebe dich auch“, war sein ersehnte Antwort.

Ich lauschte seinem sanftem Atem, atmete das schleichende Gift seines Odems und fühlte seine Wärme an meiner nackten Brust. Ich wusste nicht mehr, ob unser Verhalten ‚normal’ war, aber das war nicht mehr wichtig für mich. Es fühlte sich jedenfalls richtig an. Nein, es fühlte sich perfekt an. Verliebt in einen so jungen Kerl.

Die Nacht mit ihm zu verbringen ist wie ein Traum. Gerade, als die Sonne aufgeht, erwache ich. Die Siedlung ist immer noch ruhig. Ich erwache in seinen Armen. Ohne ihn zu stören, wechsele ich vorsichtig die Position und lege meinen Kopf auf seine schöne Brust. Ich lausche seinem langsamen, rhythmischen Herzschlag und fühle, wie seine Brust sich hebt und senkt, als er friedvoll atmet. Ich hebe langsam meinen Kopf um in sein schönes Gesicht zu sehen. Seine Lippen erscheinen mit jetzt so perfekt, dass ich danach giere, sie zu küssen. Seine Gesichtshaut ist absolut rein, bis auf einem oder zwei Pickel auf seiner Wange. Er sieht aus wie ein schlafender, gefallener Engel, der so gefährlich viel jünger als seine einundzwanzig aussieht.

Ich beobachte seinen Schlaf. Tief in meinem Herzen, meiner Seele, weiß ich, dass ich ihn liebe. Ich kann es kaum glauben, denn es war das erste Mal, dass mir das mit einem jungen Mann passiert. Wahre Liebe, gibt es die? Noch dazu zu einem so Jungen? Sie wickelt sich wie eine wärmende Decke um meine Seele. Sie zieht mich zu ihm und vollendet mich. Sein Anblick ist wie ein tiefer Atemzug für einen Ertrinkenden.

Ich hätte meinen Engel ewig ansehen können. Erst die Geräusche in der Nachbarschaft bringen mich in die reale Welt zurück. Die Umgebung ist erwacht. Ich wecke ihn mit einem Kuss. Wir beide lächeln uns einen guten Morgen zu. Dann nimmt mich Markus fest in die Arme, und wir verschmelzen mit Leib und Seele zu einer Einheit. Wir ziehen uns an und sprechen über unsre Gefühle der letzten Nacht. Dann machen wir Pläne für einen gemeinsamen Tag.
In dieser Nacht hatte sich mein Leben verändert...es würde nie mehr dasselbe sein.“

* * *

Die Sonne steht schon niedrig. Nun läuft Thomas ebenfalls eine Träne die Wange herunter.
„Und? Habt ihr zusammen geschlafen? Sex?“ flüstert er mit einem verstehenden, wissenden Lächeln..
Ich nicke. Nun werde ich ihm alles von seinem älteren Bruder und mir erzählen.

* * *

„Wir machen die wahre Natur unserer Beziehung nicht öffentlich, obwohl wir planen, es irgendwann zu tun. Tief in meinem Inneren will ich stolz, dass es jedermann weiß, dass wir beide verliebt sind, der Lehrer in den Nachbarsjungen. Aber wir beide wissen, dass unsere Nachbarn und Freunde und du, Thomas, vielleicht unsere Zuneigung nicht verstehen würden. Marco glaubt, dass sein Vater ihm eine offen schwule Beziehung nie erlauben würde. Er ist extrem konservativ, im Kirchenvorstand und hat garantiert kein Verständnis für einen schwulen Sohn.
Am nächsten Freitagabend sind Marco und ich allein in meinem Haus. Seine Eltern und du, Thomas, sind zum Essen ausgegangen. Nach unserem Schwimmen gehen wir in mein Zimmer. Wir können nicht mehr anders. Wir beginnen uns zu küssen und zu streicheln. Ich bewundere Marcos Körper. Er erregt mich jetzt. Er hat sogar begonnen noch mehr Muskeln zu bekommen. Wir umarmen und küssten uns und enden immer noch feucht auf meinem Bett.
Irgendein Song von Westlife kommt aus dem Radio:

You raise me up, so I can stand on mountains.
You raise me up, to walk on stormy seas.
I am strong, when I am on your shoulders.
You raise me up, to more than I can be.

Es ist romantisch, wir fühlten uns sicher, es ist perfekt. Marco steht auf und zieht mich aus dem Bett. Wir tanzen nach der langsamen Melodie, in diesem unserem Raum, der ihm schon so vertraut ist. Es ist gut, mit ihm zusammen zu sein. Sein heißer Atem an meinem Hals versetzt meinem Herzen einen Kick.

Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich mich richtig verliebt. In einen Jungen. Es ist wunderbar mit jemandem zusammen zu sein, den man liebt und kurz davor ist, mit ihm Sex zu haben. Ich küsse ihn zärtlich auf die Lippen, lege meinen Kopf auf seine Schulter und fühle, wie das Blut durch seinen Körper pulsiert.

Liebe. Etwas Besonderes.

Ich schließe die Augen und schmiege mich noch enger an ihn. Mir scheint, als verschmölzen wir erneut zu einer Einheit. Marcos Kopf sinkt auch auf meine Schulter. Wir küssen uns wieder, genießen den Hautkontakt und die Körperwärme. Ich glaube zu glühen.

Marcos Körper ist glatt und weich, sein Gesicht ebenso. Er presst mich gegen seine Brust. Ich kann seinen Herzschlag fühlen, wie er meinen. Jeder Puls bringt mehr Gefühl, mehr Liebe. Langsam sinken wir wieder aufs Bett. Endlich fällt die nervöse Anspannung von mir ab. Es folgt totale Entspannung. Ich fühle mich als Teil von ihm und streichele seine widerspenstigen Haare. Ich sehe in seine Augen. Sie sind wie tiefe, blaue Seen, romantisch, verträumt blickend. Ich kann die Liebe in ihnen erkennen.

Ich lege meinen Kopf gegen seine Brust. Ich kann sein Herz schlagen hören, fühle es sogar an meiner Wange. Marco beginnt, meine Schultern zu streicheln. Ich drehe mich und überlasse meinen Rücken seinen zarten Händen. Meine Gedanken gehen auf die Reise, mit den Motorrädern irgendwohin, gemeinsam mit ihm. Meine Hände streichen über seine Schenkel, fühlen die noch weiche Behaarung und die festen Muskeln, die unter meinen Händen vibrieren.

Marco rückt hinter mich und massiert meinen Oberkörper. Seine steife Rute dringt von hinten zwischen meine Schenkel und stachelt sanft meine Leidenschaft. Energie scheint zwischen uns zu fließen. Langsam dringt sie zwischen meine Beine, reibt sich in der feuchten Ritze und berührt von hinten meine Eier. Das ist wie eine Verbindung zwischen unseren Herzen, ein Bund der Liebe. Er greift nach meiner Schulter, liebevoll und zärtlich, seine Hüften rotieren in einer Weise, die nicht wild und leidenschaftlich, sondern zart und einfühlsam ist.

Ich fühle einen Jungen, der mich liebt. Ich spüre die Hitze seines Körpers. Ich bilde mir ein, selbst zu glühen. Ein Geheimnis ist zwischen uns, das ich keinem anderen mitteilen und beschreiben konnte. Erst heute kann ich es jemandem erzählen, Thomas. Ich drehe mich zu Marco, reibe mich an ihm. Seine Lippen beginnen, meinen Körper hinunter zu wandern. Er küsst meine Brust, meinen Bauch, meine Hüften. Marco gleitet tiefer und meinen triefenden Schwanz in den Mund.

Ich bin im Himmel. Mein Herz schlägt schneller. Er ist mein. Dein Bruder kriecht wieder nach oben. Wir liegen nun nebeneinander. Unsere nackten Körper berühren sich fast von Kopf bis Fuß. Bauch lag an Bauch, unsere stahlharten Schwänze sind eingezwängt, unsere Schamhaare pressen sich aneinander und verwirren sich. Wir fühlen die schlüpfrige Feuchtigkeit unserer Freudentropfen auf unserer Haut und genießen den engen Hautkontakt. Unsere Körper reiben sich in der Umarmung aneinander und heizen sich gegenseitig auf. Der erste Schweiß verpappt unsere Brust.

Mit meiner freien Hand packe ich eine seiner runden, festen Arschbacken und knete sie. Marco kann sich nicht revanchieren, denn mein Arsch ist gegen die Wand neben dem Bett gepresst. Deshalb dringt er mit seiner Hand zwischen unsere Körper, greift nach unseren Schwänzen und beginnt sie gemeinsam zu wichsen. Ich massiere weiter seine Hinterbacken und dringe mit den Fingern von Zeit zu Zeit in seine feuchte Ritze.

Jedes Mal, wenn ich sein Loch berühre, fühle ich, wie Marco zusammen zuckt, weniger mit Bedenken, sondern vor Verlangen. Beide geraten wir nun in einem lustvollen Rausch und haben kaum mehr Kontrolle über unsere Reaktionen. Ich befeuchte meinen Finger mit Speichel und drücke ihn etwas fester gegen seinen zuckenden Schließmuskel. Nach einigen Versuchen kann ich eindringen, aber nur ein kleines Stück. Der verspannte Muskel blockiert meinen Finger. Ich schiebe meinen Finger erneut in den Mund und massiere mit ihm befeuchtet den engen Schließmuskel. Marco scheint lockerer zu werden, und ich versuche weiter einzudringen. Er wichst weiter unsere beiden Schwänze. Er findet einen ruhigen und beständigen Rhythmus, denn er ist nicht darauf aus, uns schnell spritzen zu lassen. Mein Finger steckt nun voll in seinem engen Schacht, die Bewegungen seiner Hüften zeigen mir, dass er es genießt.

Noch einmal spuckt sich Marco in die Handfläche und fährt fort, unsere Ruten zu massieren. Ich ziehe meinen Finger aus seinem Arsch und glaube, ihn leicht enttäuscht seufzen zu hören. Ich bin bereit, ihm alles zu geben und drehe liebevoll seinen Körper, bis er auf dem Rücken liegt. Dann schiebe ich mich über ihn. Marco lässt überrascht unsere Schwänze los.

Ich beginne, seine Schultern zu küssen, dann seine Brust, dann seine Nippel, die hart werden als ich an ihnen knabbere. Meine Zunge dringt in die niedliche Grube seines Nabels, leckt dann die weichen, empfindlichen Regionen links und rechts seiner Schamhaare. Sein Körper zittert vor Verlangen als ich seinem stahlharten Glied näher komme. Seine Hüften heben sich von der Matratze, als bettelten sie mich an, die Rute in den Mund zu nehmen. Ich beginne an der Schwanzwurzel, lecke die eine Seite hinauf, dann die andere wieder hinunter und necke nur etwas die Eichel. Marco stöhnt jedes Mal leise auf, wenn ich der empfindlichen Spitze näher komme. Ich schiebe die Vorhaut zurück, umkreise die glänzende Eichel mit der Zunge, schmecke den aromatischen Geschmack seiner Vortropfen und reize die Korona mit der Zungenspitze.

Endlich, mit einer schnellen Bewegung, nehme ich den ganzen Schwanz in den Mund, sauge an ihm und bewege meine dicht geschlossenen Lippen auf und ab. Seine Eichel dringt tief in meinen Rachen und schlägt hinten an. Marcos Muskulatur zuckt. Sein Körper vollführt einen wilden Tanz, als meine Zunge in seiner Pissspalte spielt. Wieder dringt mein Finger in seinen Körper, wieder hebt er die Hüften und spreizt seine Beine, um meinen Finger tiefer in seinem Leib zu fühlen. Sein schneller Atem, das Zucken seiner Bauchmuskulatur zeigt mir seinen Orgasmus an. Meine Lippen bearbeiten seinen Schwanz nachdrücklicher. Mein Finger dringt tiefer ein und massiert seine Prostata. Mit einem unterdrückten Schrei kommt Marco. Ich fühlte die Lustdrüse zucken. Sein Same überflutet meinen Mund. Seine Hüften zucken in wollüstigen Spasmen.

Mein Mund läuft über. Der Rest sämiger Soße tropft aus meinen Mundwinkeln auf seine Eier. Ich lasse die Ficksahne aus meinem Mund auf meine Handfläche laufen und benutze sie, um meinen Schwanz zu schmieren, der nahe davor ist zu explodieren. So hat mich der Geschmack von Marcos Samen angetörnt. Ich bewege mich zwischen seinen ausgestreckten und gespreizten Beinen aufwärts, küsse ihn leidenschaftlich und lasse ihn die Reste seines eigenen Spermas schmecken.

Seine Beine umschlingen meine Hüften, mein Schwanz presst sich in seine wartende Arschritze.
"Bitte fick` mich..."
Marco flüstert es atemlos in mein Ohr. Ich hebe seine Beine auf meine Schultern und ersetze meinen Finger durch meinen pulsierenden Schwanz. Sein feuchtes und geweitetes Loch lässt mich fast spielerisch eindringen. Enge, warme Häute legen sich um meinen Schwanz. Ich liege bewegungslos und genieße die lustvollen Empfindungen. Nur zögernd beginne ich mich zu bewegen. Jeder zarte Stoß erzeugt einen Seufzer von Marcos Lippen.

Mutig geworden ficke ich ihn etwas schneller, etwas tiefer. Ich fühle, wie der Widerstand seines Lustkanals schwächer wird, Marco entspannt sich. Es dauert nur eine Minuten, bis mein Schwanz endlich bis zum Anschlag in ihn eindringt. Seine Arme umschlingen meinen Nacken. Seine Beine umklammern meinen Körper, als wollte er nie mehr von mir getrennt werden. Schweiß steht auf seiner Stirn und glitzert auf seiner Brust.
"Fick’ mich, oh, fick’ mich. Ich liebe dich."

Die Worte kommen stoßweise aus seinem Mund, unterbrochen von keuchenden Atemzügen und lautem Stöhnen. Seine Bitte erhöht meine Leidenschaft. Ich fühlte, wie sich eine ungeheure Energie in meinen Lenden aufbaut. Meine Stöße werden immer heftiger. Unsere Körper prallen klatschend aufeinander. Meine Eier vollführen einen wilden Tanz und prallen gegen seine Schenkel und Arschbacken.

Das glühendheiße Gefühl meines Samens durchströmt meinen Schwanz. In einem ersten, gewaltigen Ausbruch überflute ich seine Innereien mit meiner Ficksahne. Ich pumpe weiter in ihm, bis ich meinen letzten Tropfen verspritzt habe und die Soße in Marcos Darm schäumt. Er hält mich für einige Minuten weiter in enger Umklammerung, dann ziehe ich meinen inzwischen schlaff gewordenen Penis aus seinem Körper. Alle meine Kräfte scheinen verbraucht. Ich gleite vom Bett auf den Boden und liege auf unseren Kleidern. Marco legt sich neben mich und nimmt mich in die Arme. Wir schmiegen und aneinander, fühlen uns, und träumen von unserer Liebe. Das letzte Mal.

Nachdem wir Liebe gemacht haben, liegen wir schweigend nackt nebeneinander. Wir kommunizieren einfach mit unseren Seelen. Auch mit unseren Augen können wir ganze Romane erzählen ohne unsre Lippen zu bewegen. Unsere Verbindung ist so stark geworden. Noch nie habe ich mich einer anderen Person so nah gefühlt. Die letzten Wochen mit meinem Engel kommen mir wie ein neues Leben vor. Wenn es jetzt zu Ende wäre, wäre es für mich auch nicht schlimm gewesen. Ich bin glücklich, liebe ihn und er mich. Ich lege meinen Kopf auf seine Brust und lausche auf sein Herz. So müssen wir lange Zeit gelegen haben, denn wir schlafen beide ein.

Ich rufe deinen Bruder am nächsten Tag an, aber es ,meldet sich nur die Voicebox. Auch sein Motorrad scheint nicht mehr da zu sein. Auch am nächsten Tag meldet Marco sich nicht...

* * *

„Und was geschah dann?“ fragt Thomas mit großen Augen.
Er weiß es genau, aber er will es noch einmal von mir hören. Selbst ein Sechzehnjähriger versteht, was zwischen mir und Marco war. Ich habe ihm nun gestanden, dass ich schwul bin, seinen Bruder geliebt habe und Sex mit ihm hatte. Doch das war ihm vermutlich schon vorher klar. So dumm ist ein Junge in diesem Alter nicht.

* * *

„Das nächste Mal höre ich etwas von Marco, als am Dienstag ein Abschleppwagen Marcos Motorrad vor eurer Garage deponiert.“

„Die Vordergabel war abgeknickt, das Vorderrad demoliert und der Tank eingebeult. Am Abend sehe ich, wie euer Vater vor dem Motorrad steht und es anstarrt. Ich gehe hinüber zu ihm, um ihn zu fragen, wie es deinem Bruder geht, ob er im Krankenhaus oder zu Hause ist.

„Geht es Marco gut?“ frage ich.
Dein Vater schaut auf und sieht mich lange an.
„Oh, du weiß wohl nicht, was die letzten Tage Schlimmes passiert ist. Marco hatte letzten Sonntag einen Motorradunfall in den Maasduinen. Wir waren verreist. Er ist eine Böschung heruntergestürzt und niemand hat ihn bis Montagabend gefunden. Er ist tot.“

Ich denke, ich sehe schockiert aus. Ich bin es jedenfalls. Ich versuche etwas über das Zusammensein mit ihm am Samstag zu faseln, aber dann ändere ich meine Meinung. Ich bekunde ihm mein Beileid und kehre nach Hause zurück.

Seit diesem Tag mit Marco war ich noch nicht wieder am Pool im Garten gewesen. Ich gehe direkt von eurem Vater dahin. . Das erste, wonach ich schaue, sind die Shorts, die Marco ausgezogen hat, bevor wir ins Wasser gehüpft sind.

Ich finde sie schnell. Sie liegen noch genau da, wo er sie hingelegt hat. Aus dem Haus schallt immer noch die verdammte Musikanlage, die ich nicht ausgeschaltet habe, als ich zu deinem Vater herüber gegangen bin, Thomas. WDR2. Diese verfluchte Scheißmelodie. Der Graf.

Hab keine Angst, ich bin da für dich
halte deine Hand, und erinner’ mich.
Wohin sind die Jahre und die Tage des Glücks?
Sie flogen vorbei, ich halt dich fest, und schau zurück.
Gedanken zieh’n an mir vorbei,
ich bin stolz auf unsere Zeit.

So wie du warst, bleibst du hier
so wie du warst, bist du immer bei mir
so wie du warst, erzählt die Zeit
so wie du warst, bleibt so viel von dir hier.


Ich habe das Radio ausgeschaltet. Ich kann es nicht mehr hören. Fast ein ganzes Jahr nicht. Immer wieder treffe ich auf sie, höre sie, erinnere mich an sie, an ihn.Diese verdammte, elende Scheißmelodie!“

* * *

Wir sitzen am Ufer der Maas und schauen über das Wasser. Thomas hat seinen Kopf an meine Schulter gelegt. Die Sonne geht über dem jenseitigen Ufer unter und taucht seine Haare in himmlisches Gegenlicht. In mir klingt immer noch dieser Song, den ich fast ein Jahr lang vermieden habe, wie der Teufel das Weihwasser. Das ist das erste Ostern, nachdem ich mit seinem jüngeren Bruder an Marcos Grab gestanden habe.

So wie du warst, bleibst du hier.
So wie du warst, bist du immer bei mir.
So wie du warst, erzählt die Zeit.
So wie du warst, bleibt so viel von dir hier.

Lass los mein Freund
und sorge dich nicht,
ich werde da sein für die die du liebst...


Thomas hat wohl das erste Mal richtig verstanden, was sein Bruder für mich bedeutet hat. Die Melodie scheint auch in seinem Kopf zu sein, da bin ich mir ganz sicher. Ich glaube in der Ferne aus den Kiefernwäldern ein Motorrad zu hören, das jetzt plötzlich verstummt.

„Rolf, sagt er leise. „Er ist noch da. Wir sprechen über ihn, also ist er nicht tot.“
Ich streichle seinen Rücken.
„Ja, Thomas. Marco ist noch lebendig. In uns. Ich fühle es jetzt auch...“
Published by ManuelUdo
7 years ago
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