Die Rache der Landsknechte
Die Landsknechte des Feldherrn Tilly hatten die Stadt Ziegenhain schon lange belagert, so dass ihre Stimmung schon auf dem Nullpunkt war, als von der Stadtmauer endlich die weiße Fahne geschwenkt wurde. Alle waren froh, dass die Entbehrungen auf beiden Seiten vorbei sein könnten. Nur der Bürgermeister war nicht bereit, die Stadt zu übergeben und schoss mit seiner Muskete dreimal in die Luft. Die Verteidiger hatten jedoch schon ein Stadttor geöffnet, so dass die Soldaten herein konnten. Sie nahmen den Bürgermeister gefangen und verurteilten ihn, wie das Kriegsrecht nun einmal war, zum Tod am Galgen. Seine 19 - jährige Tochter, die alles versucht hatte, ihren Vater von diesem Irrsinn abzuhalten, kniete sich vor die Soldaten und flehte sie an, ihn doch zu verschonen, weil er doch sonst ein so guter Mensch sei, und sie ihn mehr liebe, als sich selbst." Wenn Ihr uns das beweisen könnt, so könnten wir Gnade walten lassen. Der Beweis wird aber hart sein", sagte der Anführer. "ich bin zu allem bereit, auch wenn die Prüfung schlimm sei." "Wir werden sehen; Ihr habt Euer Haar doch zu diesem "Schnatz" geflochten. Dafür gibt es ein Kissen mit Loch in der Mitte, durch das der Schnatz hindurch passt. Damit tragt Ihr doch Gefäße und anderes auf dem Kopf." "Ja, das stimmt." "Also: Ihr holt einen Wasserkrug und so ein Tragekissen. Wir schicken einen Kurier zum Sattler, dass er 20 Peitschen, wie sie Fuhrleute benutzen, konfisziert. Wir füllen dann den Krug hier am Brunnen. Den sollt Ihr auf dem Kopf quer über den Marktplatz durch eine Gasse von 20 Peitschen schwingenden Landsknechten zu Eurem Vater tragen. Diese Aufgabe sollt Ihr ganz nackt erfüllen." " Nein, das ist zu viel; könnt Ihr nicht ein paar Wundpflaster auf meine Brustwarzen kleben, um wenigstens diese vor den Peitschen und den Blicken zu schützen?" "Nein, Euer Vater soll, wenn er verschont wird, sehen, was er angerichtet hat," Die Tochter sah keine andere Chance und willigte ein. Nach etwa einer halben Stunde waren alle Vorbereitungen getroffen; das Spektakel konnte anfangen. Die junge Frau war jetzt nur mit einem Umhang bekleidet. Um die Tortur schnell hinter sich zu bringen, legte sie den Umhang ab und nahm den halbvollen Krug sofort auf. Nun erfolgte ein Trommelwirbel; die Tochter blickte ängstlich in die Gasse mit den erhobenen Peitschen, senkte dann ihren Blick kurz auf ihre ungeschützt dargebotenen Brüste, schaute dann zu ihrem Vater gegenüber, fasste sich Mut und schritt los. Jeder Soldat brachte einen Hieb auf der Vorder- und einen auf der Rückseite an. Erstere waren die schlimmeren, auf Schenkel, Schoß, Bauch und vor allem auf die Brüste. Sie atmete stoßweise und keuchte, versuchte aber, nicht zu schreien, auch wenn die Peitsche manchmal eine Areola traf. Nur ein leises Wimmern verriet ihr Leiden. Als sie schon die Hälfte des Weges zurückgelegt hatte, schlug ein heftiger Peitschenhieb genau auf einen Nippel. Da schrie sie doch laut auf, taumelte, verschüttete aber nichts, Der Vater weinte und schluchzte bitterlich und rief zu den Söldnern: "aufhören!", sie aber peitschten weiter auf den schönen Körper ein. Überall entstanden rosa Striemen, aber sie schaffte die Aufgabe, und drückte ihrem Vater den Krug mit dem Wasser in die Hand .Er küsste sie innig, und sie trocknete seine Tränen, von denen viele geflossen waren. Der Bürgermeister war gerettet, und alle hatten Ehrfurcht vor diesem tapferen jungen Mädchen, die Bürger der Stadt, so wie die rauen kampferprobten Landsknechte.
3 years ago